VGRRC · Forschungszentrum für Ziegen und Kaninchen in Vietnam

Sprungmarke zu Inhalt,  Sprungmarke zu Navigation

Zusammenarbeit mit dem DED 2001 bis 2003

Dr. Binh und Frau Hugo Hauptgebaeude VGRRC Frau Hugo, Dr. Binh und Dr. Gray (ILRI) bei einer Projektfortschrittskontrolle zu Besuch in einem Muong Dorf Landwirte beim Kauf von Zuchtkaninchen im VGRRC Beratung bei einem Ziegenhof Frau Hoa von der SonTay Frauenunion und Frau Hugo bei der Überreichung von Fördermitteln

Ziel der Zusammenarbeit

Die Verbreitung des standortgerechten VACRB Landnutzungssystems in den nördlichen Bergregionen Nordvietnams hat zu einer marktorientierten Überschußproduktion bei ehemaligen Subsistenzlandwirten geführt, die so Einkommen aus der landwirtschaftlichen Produktion erwirtschaften. Die Armut in den betroffenen Regionen ist vermindert und Hungersnöten entgegengewirkt.

Hintergrund

Von 1996 bis 2003 arbeiteten der DED und VGRRC erfolgreich zusammen. Nach einer Einschätzung der vietnamesischen Regierung wurden in diesem Zeitraum 20 % Bevölkerung in den Gemeinden Tan Linh, Van Hoa, Ba Trai, Minh Quang, Ba Vi im Distrikt Ba Vi und Xuan Son, Kim Son im Distrikt Son Tay als arm eingestuft.

Sie repräsentieren die Zielgruppe der DED-VGRRC Zusammenarbeit: Subsistenzlandwirte/Innen, die entweder schon Tierhalter sind oder mit Kleintierhaltung beginnen wollen. In Anerkennung der bis dahin geleisteten Arbeit erhielt VGRRC 1999 das Mandat für die Beratung landwirtschaftlicher Betriebe zur Verbreitung des VACRB Modells. Die vietnamesische Regierung stellt zusätzliche Mittel bereit, damit VGRRC diese Aufgabe wirksam erfüllen kann.

Die Zusammenarbeit trägt durch die Einführung der Kleintierhaltung zu einer langfristigen Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Betriebe bei. Diese Betriebe sind nicht mehr Monokulturen abhängig. Durch Synergieeffekte innerhalb des Systems wird eine erhöhte Produktivität der Einzelbetriebe erreicht. Diese können eine breitere Produktpalette vermarktbarer Überschüsse erwirtschaften und damit eine langfristige Einkommenssteigerung erreichen. Die anfallenden Arbeiten in der Kleintierhaltung werden zum größten Teil von Frauen übernommen. Deshalb haben Frauen eine besondere Rolle in der erfolgreichen Umsetzung des Projektzieles. Sie werden ermutigt und unterstützt, mit der Ziegen- und Kaninchenhaltung zu beginnen sowie Regenwurmzucht einzuführen. Des weiteren wird die Anpflanzung von erosionsmindernden und bodenverbessernden Futtergräsern und Sträuchern sowie der Bau von Biogasanlagen und energiesparenden Herden empfohlen und subventioniert.

Aufgaben

Beitrag zur regionalen Entwicklung

Die Zielgruppe der Zusammenarbeit baut hauptsächlich Reis und Cassava an. Durch die Einführung der Kleintierhaltung können nun zusätzlich, Ziegenfleisch und -milch, Kaninchen Regenwürmer und Kompost vermarktet werden. Milch, Joghurt, Käse und Fleisch werden von den Haltern und deren Kindern selbst verzehrt.

Zusätzlich fördert der DED in Zusammenarbeit mit VGRRC die Verbreitung von erneuerbaren Energien (Biogas). Der Druck auf natürliche Ressourcen wird vermindert, Abfälle aus der tierischen Produktion werden in Energie umgewandelt und innerhalb der Betriebe verwertet, anstelle die Umwelt zu belasten. Die Nutzung von Biogas bewirkt eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität für Frauen, deren Arbeitsbelastung reduziert wird und ein gesünderes Lebensumfeld für die gesamte Familie.

Beitrag zum Ressourcenschutz

Landwirte werden dazu ermutigt, die semi-intensive Ziegenhaltung (ganzjährige Stallhaltung mit Auslauf) einzuführen. Schäden durch frei umher laufende Ziegen an Baumschulen und Feldern kommen nicht mehr vor, die Verbreitung von Endo- und Ektoparasiten über unkontrollierten Weidegang ist wirksam eingedämmt.

Der Anbau standortgerechter Futterpflanzen (Leguminosae ssp. als Stickstoffbinder) verbessert die Bodenqualität und vermindert den Düngerbedarf. Der Anbau von Flemingia congesta syn. macrophylla und Pennisetum ssp. als Feldrandbegrenzung in Hanglagen und abgeholzten Hängen vermindert die Bodenerosion.

Biogasanlagen verwandeln Gülle in Energie, die Haushalten zum Kochen zur Verfügung steht. So vermindert sich zum einen der Bedarf an Feuerholz. Die Rückstände der Biogasproduktion ergeben einen nährstoffreichen, hygienisch unbedenklichen Dünger, der leicht ausgebracht werden kann.